Vom Jägerleutnant zum König
Den Beginn des neuen Jahrtausends werden die Schützen aus Brochtrup und Westrup sicherlich noch lange in guter Erinnerung halten. Denn als erster der Bauerschaftsschützenvereine um Lüdinghausen hatte unser Verein eine neue Festfolge eingeführt, bei der der traditionelle Montag als Tag des Vogelschießens und des Königsballs abgeschafft wurde.Bei der Generalprobe am 17. Juli, eine Woche vor dem eigentlichen Schützenfest, ermittelten die Schützen erstmalig einen Klotzkönig. Michael Schäper gelang es mit dem 157. Schuss, den Klotz von der Stange zu holen.Beim Vogelschießen am darauf folgenden Freitagabend war es kein geringerer als der Jägerleutnant Klaus Jung, der das Geschehen bestimmte. So viel Zuschauer wie noch nie verfolgten den spannenden Wettkampf, den sich Klaus Jung, Klemens Schürmann, Eberhard Böcker, Paul Schulze Pals und Oberst Hugo Imberge an der Vogelstange lieferten. Um 21:53 Uhr machte Klaus Jung diesem Wettstreit mit dem 342. Schuss ein Ende.
Der Jubel der Jägerwache war sicherlich in den beiden Bauerschaften unüberhörbar, als sie „ihren“ König auf den Schultern hochleben ließen.Nach kurzer Beratung mit dem Vorstand konnte der neue Thron der wartenden Menge vorgestellt werden. Ursula Mevenkamp führte an der Seite von Klaus Jung für die kommenden zwei Jahre die Brochtrup-Westruper Schützen an. Zu ihren Ehrendamen ernannte das neue Königspaar Daniela Frecking und Mechthild Denter.Nach dem gelungenen Festball am Samstag und dem Frühschoppen am Sonntag konnten die Schützen und der Vorstand eine überragend positive Bilanz der neuen Festfolge ziehen.
König werden ist keine leichte Sache.
Diese Erfahrung mussten die Anwärter auf den Thron am 27. Juli 1998 machen, denn der scheidende König Martin Diekmann hatte auch für dieses Schützenfest wieder den Vogel gebaut und man hatte den Eindruck, als ob er es seinem Nachfolger nicht leicht machen wollte. Bei strahlendem Sonnenschein schossen die Königsaspiranten Oberst Hugo Imberge, dem bei jedem Schuss sein weiblicher Fanclub zujubelte, sowie Klemens Schürmann, Walter Schulze Brandhoff, Paul Schulze Pals, Ludger Autering, Karl Heinz Schürmann und Roland Grund pausenlos auf den stolzen Adler.Die stark zusammengeschrumpften Munitionsbestände ließen den Schießwart Gerhard Jung sichtlich nervös werden. Doch endlich um 15:07 Uhr und mit dem 473. Schuss gelang es Roland Grund, sich gegen seine Mitbewerber durchzusetzen.
Zur Königin erkor er sich seine Nachbarin Elisabeth Lücke. Begleitet wurden die beiden Majestäten von den Ehrendamen Annette Grund und Hedwig Beermann.Der Schießwettkampf in diesem Jahr war übrigens der zweitlängste in der Vereinsgeschichte. Lediglich im Jahre 1976 musste ein Vogel ein längeres Trommelfeuer aushalten. Damals holte Norbert Beermann den von Rudolf Diekmann gebauten Vogel mit dem 499. Schuss von der Stange.durchzusetzen.
Vom Vogelbauer zum Schriftführer zum König.
Mit dem 199. Schuss holte Martin Diekmann am 17. Juni 1996 den Rest „seines“ Vogels von der Stange. Zu den Mitbewerbern gehörten Eberhard Böcker, Paul Schulze Pals, Gerhard und Klaus Jung sowie Gunther Uth.Schon bei den vergangenen drei Schützenfesten gehörte der heute 34-jährige Tischlermeister zu den engsten Mitbewerbern um die Königswürde. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1989 übernahm er von ihm das Amt des Vogelbauers. Im Januar dieses Jahres wurde er zum Schriftführer gewählt zu seiner Königin erwählte er sich Anne Lütke Entrup. Als Ehrendamen ernannte das neue Königspaar Jutta Prott und Barbara Hohenlöchter. Mit dieser Wahl lebte die alte Tradition, dass der Hofstaat jeweils zur Hälfte aus Brochtrupern und Westrupern bestehen sollte, neu auf.
Der neue König Martin Diekmann auf den Schultern der Jäger Klaus Jung (links) und Andreas Hohenlöchter (rechts).
Der Hofstaat in der Kutsche.v.l. Ehrendame Jutta Prott, Ehrendame Barbara Hohenlöchter, Königin Anne Lütke Entrup, König Martin Diekmann.
Schützenfest 1994
Am Freitag, dem 17. Juni startete in diesem Jahr das Schützenfest mit der Generalprobe. Hauptmann Helmut Schlierkamp führte den Übungsmarsch der Schützen ohne Marschverpflegung fast bis zur Hofeinfahrt des ersten Vorsitzenden Norbert Beermann. Einige Schützen hofften bereits dort eine Pause mit Verpflegung durchführen zu können. Die Hoffnung wurde dann aber durch den Befehl “kehrt um” beendet. Doch beim anschließenden Freibier im Zelt stieg die Stimmung dann wieder.Spieß Werner Maßmann rief am Sonntag morgen um 08:30 Uhr die Schützen zum Antreten und Empfang der Majestäten auf. Pfarrer Brohinke feierte mit allen Besuchern zusammen die heilige Messe im Festzelt. Gegen 11:00 Uhr begann der Frühschoppen, auf dem die Gruppe The “Sharrons” für gute Stimmung sorgte.Beim Antreten am Montag um 09:30 Uhr setzte starker Nieselregen ein. Die Schützen trotzten diesem aber und starteten das Vogelschießen. Währenddessen frühstückten die Frauen und Kinder im Festzelt. Gegen Mittag waren noch Martin Diekmann, Klaus Hülshorst, Reinhard und Bernhard Schulze Brandhoff, Karl Heinz Schürmann und Schießwart Gerhard Jung als Königsanwärter zu verzeichnen. Um 12:30 Uhr bereitete Bernhard Schulze Brandhoff, mit dem 224. Schuss, dem Federvieh ein Ende, und errang die Königswürde.
Zu seiner Königin wählte er Astrid Göldner. Als Ehrendamen wurden von den beiden Nicole Hohenlüchter und Martina Jung gewählt. Nach dem Antreten auf der Festwiese bei Höning-Mevenkamp zog der Festzug ins Zelt ein. Nicht zuletzt dank der guten Bewirtung durch Paul Brathe wurde der Königsball ein voller Erfolg.
Schützenfest 1992
Bis zum 15.05.1992 sollten die in der Westruper Schule einquartierten Asylanten von der Stadt Lüdinghausen in ein anderes Heim verlegt werden. Erste Zweifel an diesem Termin kamen bereits auf. Letztlich konnte dann doch das Schützenfest an der Schule gefeiert werden. Dieses begann mit der Generalprobe am 19.06.1992, bei der beim Marschieren festzustellen war, dass die Jägerwache der Schützenkompanie um einiges voraus war. Beim anschließenden Freibier im Festzelt wurde dies aber wieder ausgeglichen. Am Sonntagmorgen, dem 21.06.1992 trat um 09:30 Uhr der Schützenverein an, um nach dem Empfang der Majestäten gemeinsam mit Dechant Bagert die heilige Messe zu feiern. Gegen 11:00 Uhr begann der Frühschoppen mit musikalischer Unterstützung der “Valentinos”, der bis in die späten Nachmittagsstunden reichte. Für den Nachwuchs fand gleichzeitig eine Kinderbelustigung statt.Bei leicht diesigem Wetter traten dann am Montag morgen um 09:30 Uhr die Schützen an, um den nächsten König zu ermitteln. Während die Schützen um die Königswürde kämpften, konnten die Frauen im Zelt gemütlich frühstücken und Neuigkeiten austauschen. Gegen 13:30 Uhr reduzierte sich die Anzahl der Bewerber an der Vogelstange auf Martin Diekmann, Karl-Heinz Schürmann, Gerhard Jung sowie Josef Hohenlüchter. Um 14:00 Uhr gelang es schließlich Josef Hohenlüchter mit dem 367. Schuss, den Vogel von der Stange zu holen. Die Königskette wurde von Hohenlöchter an Hohenlüchter übergeben. Als Königin wählte der neue König Heike Sommer. Die Ehrendamen Doris Hohenlüchter und Marion Jung machten dann den Hofstaat komplett.
Am Abend kamen viele Besucher, um das neue Königspaar zu begrüßen und den Fahnenschlag von Stefan Autering und Andreas Hohenlöchter auf der Festwiese bei Höning-Mevenkamp zu sehen. Nach dem Festumzug und Achtungsmarsch zog die Kompanie in das Festzelt ein. Der Festwirt Paul Brathe sorgte für eine gute Bewirtung. Vorsitzender Norbert Beermann begrüßte die zahlreich erschienenen Nachbarvereine und Gäste, darunter auch Bürgermeister Josef Holtermann. Der festliche Königsball mit der Gruppe “Modus” wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, und wurde ein voller Erfolg.